Zwei der häufigsten Bedenken bei der Einführung einer intelligenten Fertigung sind Kosten und Zeit. Doch hinter diesen beiden Bedenken verbirgt sich ein noch grundlegenderer Vorbehalt: die Angst vor Veränderungen. Die Realität von vielen mittelgroßen Herstellern sieht folgendermaßen aus: Sie haben Produktionshallen mit in die Jahre gekommene Maschinen, ERP-, MES- und Excel-Systeme, ganz zu schweigen von Klemmbrettern, die bereits Jahrzehnte alt sind, und Prozesse, die sich nicht mehr geändert haben, seit… Nun ja, da die Mitarbeiter der Boomer Generation sich langsam in den Ruhestand verabschieden, …erinnert sich eigentlich niemand mehr daran.
Für einige gilt das Motto: Warum etwas reparieren, das gar nicht kaputt ist?
Woher kommt diese Einstellung? Viele Fertigungsbetriebe haben Trends kommen und gehen sehen. Sie haben gesehen, wie Unternehmen in Technologien investiert haben, die sich am Ende dann nicht bezahlt gemacht haben.
In Deutschland macht das verarbeitende Gewerbe noch immer über 26% der gesamten Bruttowertschöpfung aus.¹ Doch nun wird Herstellern zunehmend klar, dass sie etwas ändern müssen, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben. Mittelständische Hersteller benötigen effizientere Prozesse, um mit günstigeren Arbeitskräften in Übersee konkurrieren zu können. Außerdem erwartet die Generation Z, dass ihr Technologien, mit denen sie aufgewachsen ist, ebenfalls in der Arbeit bereitstehen.
Um sich an die neue Ära der Fertigung 4.0 anzupassen, benötigen Hersteller ein klareres Bild von den Vorgängen und Prozessen in den verschiedenen Abteilungen, um bessere Entscheidungen treffen zu können. Übereinstimmende Reportings und eine Verringerung des Ausschusses (oder auch nur die Kenntnis über die Ausschussmenge) würden sich positiv auf die Gewinne auswirken. Auch die Vermeidung von Maschinenausfällen wäre ein Traum für produzierende Unternehmen.
Aber manches davon klingt zu schön, um wahr zu sein. Und wenn die Verwirklichung dieses Vorhabens erfordert, dass man bei null anfängt, neue Systeme implementiert, neue Maschinen kauft oder die Arbeitsweise ändert, sind die meisten Hersteller zögerlich, diesen Schritt zu wagen.
Aber hier ist die gute Nachricht: Sie können mit der Modernisierung Ihrer Produktion in kleinen Schritten beginnen. Dabei können Sie von den Vorteilen der Modernisierung profitieren und trotzdem viel von Ihrer alten Arbeitsweise beibehalten. Mit anderen Worten: Sie können das ganze Paket haben!
In diesem Blog gehen wir auf eine einfache Änderung ein, die Sie zur Verbesserung der Datenerfassung vornehmen können: Die Installation von kostengünstigen IIoT-Geräten und wie Sie das Beste aus dieser Datenerfassung herausholen können.
Schritt 1: Mit IIoT Legacy Maschinen in Datenquellen der nächsten Generation verwandeln
Das Problem mit älteren Maschinen ist nicht, dass sie ihre Funktion nicht gut erfüllen. Vielmehr agieren sie oft als Silos und kommunizieren, wenn sie überhaupt Daten sammeln, nicht mit anderen Systemen und Maschinen in der Produktion. Das Gleiche gilt auch für ältere Softwaresysteme. Sie funktionieren gut als Insellösung, sind aber lausige Teamplayer.
Alle Vorteile der intelligenten Fertigung, durch die eine vorbeugende Wartung, Verringerung des Ausschusses, Qualitätsverbesserungen und höhere Effizienz erzielt werden können, beruhen auf zentralisierten Daten. Eine Möglichkeit all diese Daten zu sammeln, ist der Kauf neuer, moderner Maschinen – aber das ist für die meisten mittelständischen Hersteller kostentechnisch nicht umsetzbar.
Anstatt neue Maschinen und Systeme zu kaufen, können mittelständische Hersteller in erschwingliche IIoT-Lösungen investieren, um ihre vorhandenen Maschinen aufzurüsten. Zu diesen IIoT-Lösungen gehören Sensoren, Scanner, Thermometer und mehr. Indem diese an den bestehenden Maschinen angebracht werden, wird es möglich, große Mengen an Daten zu sammeln.
Die Erfassung der Daten ist jedoch nur der erste Schritt. Der nächste Schritt auf der Transformationsreise ist die Zentralisierung dieser Daten. Dadurch erhalten Unternehmen die gewünschte abteilungs- und systemübergreifende Transparenz. Um dies zu erreichen, müssen Sie sich jedoch mit der Struktur einer modernen Datenarchitektur auseinandersetzen.
Schritt 2: Datenarchitektur verwandelt einzelne Daten in Informationen
Nach der Installation von IIoT-Sensoren werden Sie mehr Daten als je zuvor sammeln. Die Frage ist nun, was Sie damit machen.
Der Schlüssel ist die Umwandlung von Daten in verwertbare Informationen. Die Aktualisierung bzw. Modernisierung Ihrer Datenarchitektur macht dies möglich.
Eine moderne Datenarchitektur verwandelt Silos mit ungenutzten Daten in Pipelines mit datenbasierten, umsetzbaren Informationen. Stellen Sie sich ein Unternehmen mit mehreren glänzend neuen Gebäuden voller Menschen vor, aber keine Straßen oder Bürgersteige, die die Gebäude miteinander verbinden. Es gibt keine Möglichkeit für die Mitarbeiter, mit Personen außerhalb ihres eigenen Gebäudes zu kommunizieren. Das Unternehmen würde wahrscheinlich nicht lange überleben.
So ähnlich kann es in einer Fertigung, aussehen – nur eben mit Daten. Viele Hersteller verfügen über verlässliche Datenquellen, die jedoch voneinander isoliert sind. Eine moderne Datenarchitektur hilft bei der Lösung dieses Problems, indem sie unterschiedliche Datenquellen – ob Maschinen oder Softwaresysteme – miteinander verbindet, die gesammelten Daten in einen Kontext stellt und KI/ML-basierte Datenanalysetechniken einsetzt So gewinnen sie aussagekräftige Erkenntnisse, die ohne die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Datenquellen und Geschäftssystemen nicht möglich wären.
Mit der richtigen Datenarchitektur können Sie Daten aus den verschiedensten Quellen schnell analysieren. Und noch besser: Sie können Ihre Analyseberichte auf die Rolle der einzelnen Stakeholder im Unternehmen abstimmen. So kann das Dashboard des Geschäftsführers beispielsweise aussagekräftige Analysen zur Kostensenkung und zum ROI anzeigen. Im Gegensatz dazu kann das Dashboard eines Betriebsleiters Analysen zur Maschinenverfügbarkeit und -leistung sowie Warnmeldungen und Benachrichtigungen zur vorbeugenden Wartung anzeigen.
Auch wenn das erst einmal kompliziert klingt, muss es das nicht sein. Bei Magic übernehmen Technologieexperten die gesamte Implementierung für Sie. Da diese Architektur Cloud-basiert ist, kümmern sich externe Experten um einen Großteil der Backend-Belange, wie z. B. die Cybersicherheit.
Die Implementierung einer modernen Datenarchitektur bedeutet nicht, dass Sie Ihre alten Systeme, Maschinen oder Prozesse loswerden müssen. Sie können also entspannt mit der Modernisierung beginnen, ohne Ihren Betrieb zu unterbrechen oder Prozesse neu erlernen zu müssen.
Der FactoryEye Ansatz für eine intelligente Fertigung
Unser Ziel bei Magic ist, die intelligente Fertigung mittelständischen Herstellern zugänglich zu machen. Wir legen großen Wert darauf, die Unterbrechung bestehender Prozesse zu minimieren, sodass die Unternehmen ihre aktuellen Maschinen weiter zu nutzen können. Wenn Maschinen mit Sensoren ausgestattet werden, können IIoT-Daten mit FactoryEye von den Maschinen abgegriffen und in unsere Cloud-basierte Data Lake-Architektur geleitet werden. Unser Data Lake kann Daten in allen Formaten sammeln und leicht verständliche Reports auf Grundlage individueller Anforderungen exportieren.
Um die Implementierung möglichst schnell und effizient umzusetzen, unterteilen wir sie in kurze Sprints. So wird der ROI (Return on Investment) so schnell wie möglich sichtbar und involvierte Teams werden so wenig wie möglich in ihren Arbeitsabläufen gestört . Ihr Team kann wie gewohnt weiterarbeiten und kleine Anpassungen vornehmen, die durch die datenbasierten Erkenntnisse eine große Wirkung erzielen. Der ROI aus diesen Anpassungen je Sprint kann dann dafür eingesetzt werden, den nächsten Sprint zu finanzieren. Sie müssen also nicht darauf hoffen, dass sich die Lösung erst im Laufe eines Jahrzehnts amortisiert. Stattdessen können Sie direkt und von Anfang an sehen, wie sich Ihre Investition bezahlt macht – ohne dass Sie Ihren Betrieb komplett umkrempeln müssen.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie mit der Modernisierung Ihrer Produktion beginnen können? Gerne unterhalten wir uns unverbindlich mit Ihnen über die Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen. Kontaktieren Sie uns noch heute!
¹(https://www.deutschland.de/en/topic/business/germanys-industry-the-most-important-facts-and-figures)