Warum produzierende Unternehmen, die Industrie 4.0 implementieren, den Auswirkungen von COVID-19 auf ihre Lieferketten voraus sind

  • März 24, 2020
  • Magic Software

Die globalen Fertigungs- und Lieferketten spüren deutlich die massiven Auswirkungen der COVID19-Epidemie – und werden das auch noch für Monate, vielleicht sogar Jahre. Fabriken und Logistikanbieter versuchen, den Betrieb wieder aufzunehmen, sind aber weiterhin mit Arbeitskräftemangel, Transportverzögerungen und regulatorischer Unsicherheit konfrontiert. Die Zahl der Menschen, bei denen das Coronavirus diagnostiziert wurde, beträgt inzwischen weltweit über 320.000 und die Mehrheit der Länder geht dazu über, Grenzen zu schließen und die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung zu beschränken. Was bedeutet das für die globalen Lieferketten? 

FAKT: Lieferketten sind weltweit unterbrochen

Während der Ausbruch des Coronavirus seinen Ursprung wohl in China hatte, sind die Auswirkungen auf globale Lieferketten und Bestand aufgrund von längeren Quarantänezeiten und chinesischen Fabrikschließungen weltweit zu bemerken. Vielfache Stadtschließungen über längere Zeit und Fabrikschließungen werden sich nachhaltig auf die internationale Lieferkette, den Handel und den Transport auswirken. Dies lässt produzierenden Unternehmen kaum die Möglichkeit, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Diese „neue Normalität“ erfordert, dass alle Unternehmen ihre Lieferketten und auch die Risiken verstehen, denen sie als Lieferant und Kunde ausgesetzt sein können. Denn das ist die einzige Möglichkeit, um die Geschäftsplanung für die Zukunft zu gestalten.

Probleme bei der Beschaffung von Rohmaterialien und teilweise montierten Materialien

Die Coronavirus-Epidemie wirft die sorgfältig kalibrierte Logistik des globalen Transports völlig um. Die Unterbrechung des Seeverkehrs hat ein Ungleichgewicht an benötigten Containern geschaffen, die für den Transport von Waren verwendet werden. Die 40-Fuß-Container häufen sich in zahlreichen Häfen weltweit an.

Mit zunehmender Überlastung geht den Häfen der Platz aus – vor allem für Container, die Stromquellen benötigen. Aktuell haben wir die Auswirkungen der Überlastung von Kühlcontainern und der Unterbrechung des weltweiten Schiffsverkehrs, die in den kommenden Wochen wahrscheinlich noch zunehmen wird, noch nicht vollständig zu spüren bekommen

„Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen ein Medikament gegen Corona finden. Diese logistische Katastrophe wäre trotzdem noch monatelang auf dem Weltmarkt zu spüren“, sagt Yntze Buitenwerf, Präsident von Seatrade.

Der Präsident der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke, stellt fest, dass die Unterbrechungen der Lieferkette ab März vor allem die pharmazeutische Produktion betreffen, da die deutsche Industrie 80 bis 85 Prozent der Wirkstoffe von China bezieht.

Unterbrechungen beim Transport

Sperren und Quarantänen haben in den betroffenen Regionen zu einem schweren Arbeitskräftemangel geführt. Die Logistik, wie z.B. die Abholung und der Transport per LKW, wurde stark beeinträchtigt, was dazu führte, dass die Unternehmen die fertigen Waren nicht mehr ausliefern konnten.

Unvorhersehbare Verbrauchernachfrage

Aber die Instabilität der Lieferketten ist nicht die einzige Herausforderung. Die sich ändernde Verbrauchernachfrage ist ein weiterer Risikofaktor, der die globalen Lieferketten inmitten der Coronavirus-Epidemie beeinträchtigt. Der Einbruch der Exporte aus China stört den Handel mit amerikanischen Waren, insbesondere mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Obst und Fleisch, die für Asien bestimmt sind. Gleichzeitig befürchtet die deutsche Autoindustrie einen Rückgang der Exporte in den nächsten Monaten.

Unterbrechungen der Lieferkette: Das Schlimmste kommt noch

„Die Unternehmen lernen jetzt, wie fragil das globale Produktionssystem wirklich ist“, so Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft.

Die Pandemie hat die Beschaffung vom weltweit führenden Produktionszentrum weggetrieben und damit den Trend fortgesetzt, der durch den jüngsten Handelskrieg zwischen den USA und China ausgelöst wurde. Es wird deutlich, dass die starke Abhängigkeit vieler Industriezweige von einer einzigen Quelle für Rohstoffe und teilmontierte Waren nicht mehr tragbar ist.

Die Rolle der Industrie 4.0 und COVID19

Das Risikomanagement wird zu einem immer wichtigeren Bestandteil der Arbeit eines Supply Chain Managers.

Aber produzierende Unternehmen, die noch nicht damit begonnen haben oder sich in einem frühen Stadium des Übergangs zu Industrie 4.0 befinden, werden sich weiteren Herausforderungen stellen müssen. Die Flexibilität in der Bewertung und Anpassung von Lagerbeständen, zur Optimierung ihrer Lieferketten und zur Verbesserung der OEE ist jetzt wichtiger denn je. Agile produzierende Unternehmen können diese Zeit der Ungewissheit in eine Gelegenheit verwandeln, ihre Fertigung aufzurüsten, um die bevorstehenden Anforderungen zu erfüllen, die zweifellos in absehbarer Zukunft schwanken werden.

Mit FactoryEye kann die Unvorhersehbarkeit der Lieferkette kompensiert werden: Konnektivität und Datenzugriff sind wichtiger denn je, ebenso wie die Fähigkeit, während des gesamten Fertigungsprozesses vollständige Transparenz zu haben.

„Die Industrie und die Wirtschaft im Allgemeinen befinden sich auf einem neuen Gebiet und sind anfälliger für die Risiken der Globalisierung und der Unterbrechung der Lieferkette. Dementsprechend wird die Verwendung korrekter Datensätze und Prognosewerkzeuge für Unternehmen entscheidend sein, wenn sie sich im aktuellen Marktumfeld bewegen und weiterhin strategische Entscheidungen treffen müssen und wollen.“ – Michael Briody und Todd Sibilla von Bloomberg

Die Auswirkungen der Unvorhersehbarkeit in der Lieferkette können nur durch Echtzeitdaten abgemildert werden, die den richtigen Personen zur richtigen Zeit zur Verfügung gestellt werden. An dieser Stelle setzt FactoryEye an.

FactoryEye bietet produzierenden Unternehmen im Mittelstand Echtzeit-Einblicke in ihren Fertigungsbetrieb und ermöglicht, dynamische, proaktive Entscheidungen zu treffen, um auf sich schnell ändernde Umstände zu reagieren. Dazu werden relevante Maschinen in der Fertigung über Sensorik (IIoT) und Steuerungen angebunden, um Daten in Echtzeit zu übertragen. Aber das ist noch nicht alles; die transparente Verbindung zwischen der Produktionshalle und der Management-Ebene bedeutet, dass die ERP-Systeme, auf die sich das Management bzgl. Daten stützt, ebenfalls kontinuierlich aktualisiert werden. Das Beste daran ist, dass die Daten in Echtzeit verfügbar sind und die Geschäftskontinuität von jedem beliebigen Ort über mobile Datenübertragung oder WLAN geprüft werden kann. Somit kann bei kritischen Zuständen umgehend eingegriffen werden.

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